• 22. November 2019

    Stickstoff: Nähr- oder Schadstoff? Nachhaltiges N-Management in der Landwirtschaft

    Trecker mit Gülletank und Schleppschläuchen

22. November 2019

Stickstoff: Nähr- oder Schadstoff? Nachhaltiges N-Management in der Landwirtschaft

Jahresveranstaltung der „Initiative Grundwasserschutz durch Öko-Landbau“

Rund 100 Interessierte kamen am 22. November ins Amt für Landwirtschaft und Ernährung nach Würzburg zur diesjährigen Herbsttagung mit dem Thema: „Stickstoff (N): Nährstoff oder Schadstoff? Nachhaltiges N-Management in der Landwirtschaft“. Wie verlustarmes Stickstoff-Management gelingen kann, darüber referierten Experten im Rahmen der 13. Herbsttagung.

„Der Trend mit Nitratbelastungen geht in Unterfranken deutlich nach unten“, resümierte Christian Guschker von der Regierung von Unterfranken in seinem Grußwort. Anfang der 90er Jahre hätten noch über 20 % der Brunnen den Grenzwert von 50 mg Nitrat pro Liter überschritten, mittlerweile seien es 10 %.

Die Bemühungen von Wasserversorgern und Landwirten zeigten eine Wirkung. Nach Nitrat-Messungen der letzten zehn Jahre würden im Regierungsbezirk Unterfranken die niedrigsten Nitratgehalte unter Ackergras und Kleegras gemessen, berichtete Dr. Christoph Hartmann von der Gesellschaft für umweltgerechte Land- und Wasserwirtschaft mbH, Bayreuth. Entsprechend läge die Sickerwasserprognose beim Anbau dieser beiden Kulturen mit 37 mg Nitrat pro Liter vergleichsweise am niedrigsten. Flächen, die mit Raps oder Körnermais bestellt würden, wiesen mit mehr als 100 bzw. 90 mg Nitrat pro Liter die höchsten prognostizierten Werte auf. Optimierungsmöglichkeiten zur Reduzierung der Nitratauswaschung hinsichtlich Düngung, Fruchtfolge und Bodenbearbeitung stellte Hartmann im Laufe seines Vortrages vor. 

Dr. Bernhard Wagner informierte, wie im Wassergut Canitz in der Nähe von Leipzig wasserschutzgerechter Ökolandbau erfolgreich funktioniert. Der Betrieb wirtschaftet mit rund 800 Hektar im Wasserschutzgebiet, entsprechend hat die Minimierung der Nitratausträge höchste Priorität. Höchstens 30 kg N pro Hektar und Jahr dürfe der N-Saldo der landwirtschaftlichen Flächen im Wassergut Canitz durchschnittlich betragen. Erreicht werde dies beispielsweise mit einer Unkrautregulierung durch die Fruchtfolge und nicht durch intensive Bodenbearbeitung oder durch intensiven Zwischenfruchtanbau. 

Mehr als ein Drittel der Flächen von Wolfgang Dünisch aus dem Landkreis Bad Kissingen liegen im Wasserschutzgebiet. Der Landwirt erläuterte wie das Stickstoff-Management im konventionellen Betrieb gelingen kann. Er setzt seit Jahren auf pfluglose Bearbeitung und baut konsequent Zwischenfrüchte an. Der Stickstoff-Saldo des Betriebes lag aufgrund der durchgeführten ackerbaulichen Maßnahmen im Durchschnitt der letzten 3 Jahre bei knapp 30 kg N/ha. 

Moderiert wurde die Tagung von Bernhard Schwab vom Amt für Landwirtschaft und Ernährung Karlstadt, dem Koordinator der Initiative Grundwasserschutz durch Ökolandbau. Kerstin Spory vom FiBL organisierte die Veranstaltung und führte thematisch in die Tagung ein.

Vorträge zum Download

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