27. November 2014
Die Ackerkratzdistel — eine Herausforderung im Öko-Landbau
Die gut besuchte Tagung zum Thema „Kontrolle der Ackerkratzdistel“ fand am 27. November 2014 in den Räumen des Amts für Ernährung Landwirtschaft und Forsten (AELF) Schweinfurt statt. In seinem Grußwort betonte der Behördenleiter des AELF Schweinfurt, Herr Herbert Lang, „… die Wichtigkeit und Aktualität des Themas — nicht nur für den Öko-Landbau“. Als Ausrichter der Veranstaltung verwies der Projektleiter der Aktion Grundwasserschutz, Herr Christian Guschker, auf die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit der Regierung mit der Landwirtschaftsverwaltung. Er betonte, dass sowohl der Öko-Landbau als auch eine grundwasserverträgliche konventionelle Landwirtschaft viel Potenzial haben, um das Grundwasser in Unterfranken nachhaltig zu schützen.
Während der Veranstaltung, moderiert durch Herrn Bernhard Schwab vom AELF Bamberg, stellten Prof. Dr. agr. Knut Schmitdke (Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden) und die beiden Fachberater Werner Vogt-Kaute und Manfred Weller die Biologie der Distel sowie Techniken und Strategien zu deren Regulierung vor. Vor- und Nachteile verschiedener Kulturpflanzen, Bearbeitungsmethoden und Bodenverhältnisse im Hinblick auf die Distelunterdrückung wurden anschließend gemeinsam angeregt diskutiert. Eine allgemeine Übereinstimmung konnte bei der Wichtigkeit des geschlossenen, wüchsigen Bestandes, dem Einsatz der exakten, ganzflächig schneidenden Stoppelbearbeitung, der Ansaat von Zwischenfrüchten und der Vermeidung der Stickstoffverlagerung in tiefere Bodenschichten gefunden werden. Gerade die Verlagerung von wertvollem Stickstoff in den Unterboden begünstigt das Distelwachstum und belastet zudem das Grundwasser. Abschließend stellte Herr Emil Menig, der seinen Meister zum Landwirt an der Fachschule für Landwirtschaft in Schweinfurt absolvierte, seinen Betrieb und seine Strategien im Umgang mit der Ackerkratzdistel vor. Beim Fruchtfolgeglied Körnerleguminosen setzt der Landwirt auf das wüchsige Wintererbsen-Roggengemenge, mit dem er die eher schwachwüchsigen halbblattlosen Sommererbsen ersetzt.
Den besonderen Abschluss bildete eine zünftige Brotzeit mit regionalen Produkten. Das neue Wasserschutzbrot der Bäckerei Engel, bei dessen Korn bewusst auf die letzte Stickstoffdüngung verzichtet wurde, sowie die Pfefferbeißer und Wurst der Bio-Metzgerei Friedrich aus Unterpleichfeld und Bio-Käse der Coburger Molkerei fanden regen Anklang.
Voträge
- Ackerkratzdistel erfolgreich im Öko-Landbau regulieren (Prof. Dr. Knut Schmidtke, Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, Fakultät Landbau/Landespflege)
- Ackerkratzdistel im Feld — unerwünschte Begleitpflanzen des Ökolandbaus (Bernhard Schwab, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten)
- Die Distel: Kein unbekanntes Wesen (Werner Vogt-Kaute, Naturland)
Ansprechpartner
Bernhard Schwab,
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Von-Luxburg-Str. 4,
97074 Würzburg
Fax 0931–7904722