• Praxistag auf dem Schloß Gut Obbach

    Bio aus der Region für die Region

    Feld mit Sonnenblumen

24. Juni 2016

„Bio aus der Region für die Region“ – Praxistag auf dem Schloß Gut Obbach in Unterfranken

Nachdem wochenlang immer wieder starke Niederschläge gefallen waren, kamen am 24. Juni 2016 trotz des zwischenzeitlich trockenen, sehr heißen Wetters rund 80 Interessierte zum Praxistag der „Initiative Grundwasserschutz durch Ökolandbau“ auf dem Schloss Gut Obbach. Der idyllische Gutshof wird seit 1998 von dem Betriebsleiterehepaar Bernhard Schreyer und Petra Sandjohann nach Naturland-Richtlinien bewirtschaftet.

„Den Ökolandbau zu anderen Betrieben hinauszutragen, ist das Ziel der Praxistage“, erklärte Bernhard Schwab bei der Begrüßung. Seit Anfang der Neunziger Jahre „hat sich die Zahl der Ökobetriebe in Unterfranken verachtfacht; die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist hingegen nur noch halb so groß“. „Wenn der Ökolandbau nicht so erfolgreich wäre, hätte es diese Entwicklung nicht gegeben“, meinte der Koordinator der Initiative.

„Getreide ist keine Hackfrucht; die wichtigste Unkrautbekämpfung im ökologischen Landbau ist das Kleegras in der Fruchtfolge“ erklärte Bernhard Schreyer bei der Betriebsvorstellung. Der Betrieb baut auf 250 Hektar Getreide und Leguminosen zur Saatgutgewinnung und zum Verkauf als Mahlgetreide an. Auch Schälsonnenblumen, Kartoffeln und Linsen stehen in der Fruchtfolge. Ein wissenschaftlicher Feldversuch steht ebenfalls auf dem Gutsbetrieb. Den Landessortenversuch mit 25 Winterweizen – und 9 Dinkelsorten stellte Bernhard Schwab bei der gemeinsamen Felderbesichtigung vor – wohl dem, der bei glühender Hitze eine Kopfbedeckung dabei hatte.

Gut Obbach verfügt über ein eigenes Getreidelager mit Aufbereitungstechnik für Saat- und Konsumdruschfrüchte und bietet auch als Dienstleister für andere Öko-Betriebe aus der Region die Aufbereitung und Lagerung von Öko-Getreide, -Leguminosen und Sonnenblumen an. Bei der Führung durch die moderne Anlage stand Bernhard Schreyer den Fragen der Teilnehmer Rede und Antwort.

Auf den Streuobstwiesen des Gutes wachsen Zwetschgen, Kirschen, Mirabellen, Äpfel- und Birnbäume, die entweder zu Saft verarbeitet werden oder frisch geerntet und im hofeigenen Laden verkauft werden. Der Obstbau liegt in der Obhut von Petra Sandjohann. Kartoffeln, Getreide, Mehl sowie das Obst werden selbst vermarktet. Das Konzept der „Selbstbedienung im Hofaden (vom Abwiegen, Ausrechnen bis hin zum Bezahlen), funktioniert gut“, berichtet die Betriebsleiterin.

Dass „Regional erzeugte Bio-Produkte erste Wahl“ sind, erörterte Jörg Große-Lochtmann, Vorstand der Naturland-Marktgesellschaft, in seinem Vortrag. Damit diese angeboten werden können, sei es wichtig, dass weitere landwirtschaftliche Betriebe umstellen. Er wies auf die Gesamtvorteile der heimischen Ökolandwirtschaft hin, die mehr in den Fokus von Verbrauchern gerückt werden müssten, „um den regionalen Ökolandbau vor Billig-Bio zu entwickeln.“

Für das leibliche Wohl in den Pausen sorgte die Lebensküche, ein lokaler Bio-Caterer. Der Verein hat die Beschäftigung von Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sind, zur Aufgabe.

Die Maßnahmen im Rahmen der „Initiative Grundwasserschutz durch Ökolandbau“ werden von dem staatlichen Berater Bernhard Schwab in Zusammenarbeit mit FiBL Deutschland organisiert und von den Verbandsberatern Werner-Vogt-Kaute, Manfred Weller sowie dem Bayerischen Bauernverband unterstützt.

Ansprechpartner

Bernhard Schwab
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
von-Luxburg-Str. 4
97074 Würzburg
Fax 09 31/7904 722

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