• 10. Wasserforum Unterfranken

    Grundwasserschutz – vielfältig, nachhaltig, machbar

    Wasserschutzgebietsschild vor Getreidefeld und Streuobstwiese

19. März 2015

10. Wasserforum Unterfranken – „Grundwasserschutz – vielfältig, nachhaltig, machbar“

„Grundwasserschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Grundwasserschutz ist Zukunftsvorsorge.“ Unter dieses Motto stellte Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer seine Begrüßungsrede, mit der er das 10. Wasserforum Unterfranken am 19. März in Würzburg eröffnete. Die Zehntscheune des Juliusspitals war mit knapp 160 interessierten Teilnehmern, darunter auch viele Vertreter von Kommunen und Wasserversorgern, voll besetzt.

Das Thema Grund- und Trinkwasserschutz hat in Unterfranken eine besondere Bedeutung. Dass Unterfranken beim Thema Grund- und Trinkwasserschutz auf einem guten Weg ist, ist neben dem achtsamen Wirtschaften der Landwirte vor allem ein Verdienst des Engagements der Kommunen und Wasserversorgungsunternehmen, aber auch der vielfältigen regionalen und lokalen Aktivitäten der Aktion. Hierbei hob Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer als positive Beispiele das Werntalprojekt, die Initiative „Grundwasserschutz durch Ökolandbau“ und das „Wasserschutzbrot“ der Bäckerei Engel aus Retzstadt hervor .

Für Claus Kumutat, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, sind die demographische Entwicklung und der Klimawandel große Herausforderungen für die Trinkwasserversorgung Bayerns und Unterfrankens. Er forderte, dass eine nachhaltige Bewirtschaftung begrenzter Ressourcen unser aller Anliegen sein müsse und zitierte dazu Peter Ferdinand Drucker: „Tun wir die richtigen Dinge und tun wir die Dinge richtig?“.

Welche Maßnahmen im landwirtschaftlichen Bereich für den Grundwasserschutz die richtigen sind, erläuterte Heiko Lukas vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Würzburg. Hilfreich für Wasserversorger und Landwirte waren ganz praktische Tipps zur Nutzung des Kulturlandschaftsprogramms und des Greenings mit ihren verschiedenen Instrumenten zum Gewässerschutz. Die angeregten Gespräche der vielen Teilnehmer in der Kaffeepause bestätigten die Aktualität dieses Themas?“.

Praxisnah ging es auch nach der Pause beim Wasserforum weiter. Herbert Jakob, 1. Bürgermeister Großostheim, und Eva Heilmeier, Wasserberaterin des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt, stellten das Projekt „Blühender Bachgau“ vor. Die auf Gemeindegrund angesäten Blühmischungen reduzieren die Nitratauswaschung und bieten gleichzeitig einen Mehrwert für die ansässigen Imker, Kräuterfrauen, Jäger, Landwirte und nicht zuletzt für die Bürger. Prompte Nachfragen zeigten, dass das Projekt das Interesse bei vielen der anwesenden Bürgermeisterkollegen geweckt hat.

Dr. Christoph Hartmann, Geschäftsführer GeoTeam GmbH, zeigte in seinem Vortrag auf, wie Kooperationsvorhaben in Trinkwasserschutzgebieten erfolgreich umgesetzt werden können. Grundvoraussetzung dabei ist stets eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Wasserversorger und dem Landwirt. Herr Hartmann legte auch konkret dar, mit welchen Kosten für eine Grundwassersanierung zu rechnen ist – Investitionen, die sich für nachfolgende Generationen lohnen.

Abgerundet wurde das diesjährige Wasserforum von Markus Rauh, Vertreter des Verbandes der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. und Verbandsdirektor der Fernwasserversorgung Oberfranken. Er sprach die Herausforderungen an, mit denen sich Wasserversorgungsunternehmen in Zukunft auseinandersetzen müssen. Auch aufgrund der ungünstigen Bevölkerungsentwicklung im ländlichen Raum rücken infrastrukturell-technische wie auch ökonomische Aspekte in den Fokus. „Der Wasserpreis wird steigen“, so Markus Rauh. Jeder Wasserversorger muss sich ständig hinterfragen, Anpassungen und Veränderungen werden nötig. Benchmarking ist dabei ein Vorschlag, um die Effizienz zu steigern.

Das Fazit des von Sachgebietsleiter Axel Bauer umsichtig geleiteten 10. Wasserforums Unterfranken: Nur gemeinsam und mit gegenseitigem Vertrauen können Wasserversorger, Kommunen, Landwirte und Behörden einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung im Bereich Wasser leisten. Die AKTION GRUNDWASSERSCHUTZ kann dabei eine Schlüsselrolle spielen. Der zurückliegende Weltwassertag der Vereinten Nationen vom 22. März 2015 unterstreicht diese Zielsetzung. Er steht heuer unter dem Motto „Wasser und nachhaltige Entwicklung“ mit dem klaren weltweiten Auftrag, sich für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und eine nachhaltige Nutzung einzusetzen.

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